Am Montag, den 26. Februar 2018 traf uns die Kältewelle bei eisigen minus 8° und starker Bise am Thunersee. Genau an diesem Tag waren zwei Kandidaten für die praktische Bootsprüfung am Thunersee angemeldet, der erste Kandidat bereits um 9.00 Uhr der zweite Kandidat um 12.30 Uhr.
An diesem Tag hatte ich um 07.30 Uhr zwei Probleme. Wie kriege ich das Fahrschulschiff LOON 642 Eisfrei hin? Kommt überhaupt ein Schifffahrtsexperte an den Thunersee, um die Bootsführerprüfungen abzunehmen? Ich betrat zuerst das Schiff, um zu schauen, ob die Standheizung, welche ich von zu Hause per SMS eingeschaltet habe funktionierte. Glück gehabt, es waren schon sehr angenehme 5° in der Kabine, die Scheiben am Auftauen, das Vordeck leider noch komplett vereist. Die Tauwerke hatte ich glücklicherweise in die Kabine gelegt. So waren diese schön geschmeidig für den späteren Einsatz an der Bootsprüfung.
Als Erstes zog ich die Rettungsweste an, welche in der Nähe der Heizung deponiert war und schon etwas warm war. Es gibt nichts Gefährlicheres im Winter als alleine ohne Rettungsweste auf dem Schiff herumzuhantieren. Ein unfreiwilliges Bad im kalten Thunersee, niemand befindet sich in der Hafenanlage und schon ist es passiert.........
Als Nächstes startete ich den Yamaha Aussenbord Motor. Sehr zuverlässig wie immer sprang dieser auf Anhieb an und lief sofort rund. Dies war früher mit den Vergasermotoren von Honda wie z.B. der BF 75 anders. Wenn ich Glück hatte, sprang dieser nach langem Anlassern an, lief zwei bis fünf Minuten und stellte infolge Vergaservereisung wieder ab. Nach weiteren fünf Minuten konnte der Motor wieder gestartet werden. Das waren noch Zeiten.
Der Motor und alle Systeme am Fahrschulschiff funktionierten einwandfrei. Ich telefonierte mit dem Schifffahrtsamt in Bern, um Ihnen mitzuteilen, dass ich bereit sein werde für die erste Bootsführerprüfung um 09.00 Uhr.
Die Tauwerke behielt ich noch in der Kabine, damit diese nicht Nass wurden und einfrieren konnten.
Ich habe Thierry bereits vor dem Bootssteg mit der Rettungsweste in der Hand um 08.10 Uhr begrüssen dürfen. Nach dem Anziehen der Rettungsweste und einweisen von möglichen Gefahren infolge möglicher Eisglätte auf dem Bootssteg haben wir die Leinen gelöst und aus dem Bootsplatz abgelegt. Vor der Bootsprüfung werden in unserer Fahrschule zwei bis drei Hafenmanöver geübt, um das Gefühl für das Schiff zu erlangen. Anschliessend geht es auf den See, um ein bis zwei Rettungsmanöver zu üben.
Auf dem Rückweg in die Hafenanlage gefrohr das Wasser auf sämtlichen Scheiben trotz warmer Kabine. Dank den kräftigen Scheibenwischer aus der Berufsschifffahrt blieb die Hälfte der Windschutzscheibe eisfrei.
Nach dem Anlegen am Prüfungssteg um 08.50 belegte Thierry das Schiff mit drei verschiedenen Seemannsknoten, darauf bedacht das keine Leine ins Wasser fiel. Ich befreite während dieser Zeit sämtliche Scheiben von Eis und konnte diese schön trocken reiben. Auch das Vordeck, welches sich vom Innenraum etwas erwährmt hatte, konnte ich vom restlichen Eis befreien.
Pünktlich auf 09.00 Uhr war das Fahrschulschiff und Thierry bereit die Bootsprüfung anzutreten.
Nach der Begrüssung des Schifffahrtsexperten verliess ich die Beiden in die Richtung des Hafenrestaurant Möve.
Ich schaue nie zu an den Bootsprüfungen. Ich trinke immer gemütlich einen Kaffee lese meistens dabei den Blick.
An diesem kalten Tag war ich schon etwas nervös, nicht wegen Thierry, sondern wegen dem Schiff. Es ist für das Material wie z.B. das Lenkkabel schon eine grosse Belastung bei diesen Minustemperaturen zuverlässig und einwandfrei zu funktionieren.
Alles funktionierte problemlos, Thierry legte kurz vor 10.00 Uhr wieder am Prüfungssteg an und konnte trotz den steifen Tauwerken das Schiff zügig belegen.
Nachdem die letzten Seemannsknoten dem Experten gezeigt worden sind, die erlösende Antwort:
Das war eine Premiere für uns, noch nie hatten wir einen Kandidaten bei minus 8° und starker Bise an einer Bootsprüfung. Wir waren um eine grosse Erfahrung reicher und sehr erleichtert das alles so gut geklappt hat.
Bis zur nächsten praktischen Bootsführerprüfung mit Marco blieb genug Zeit, um mit Ludmilla die erste Fahrstunde, welche 90 Minuten dauerte durchzuführen.
Um zwölf Uhr traf Marco beim Fahrschulschiff ein. Zwischenzeitlich ist es etwas wärmer geworden, das Thermometer zeigte minus 6.5° an. Leider hat die Bise auf gut 4 Beaufort aufgefrischt.
Nach dem Anziehen der Rettungsweste wies ich Marco auf die Besonderheiten und Gefahren bei diesen kalten Temperaturen hin.
Nach zwei Hafenmanöver gings noch kurz auf den See um das Mann über Bord Manöver zu machen, erstaunlicherweise klappte dies bei Wind und Seegang das erste Mal auf Anhieb.
Pünktlich 12.30 Uhr startete Marco mit dem Schifffahrtsexperten die Bootsprüfung, 50 Min später konnte Marco mit grosser Freude den Prüfungsbericht in Empfang nehmen.
Das war wirklich eine sehr grosse Freude für uns das es bei beiden Kandidaten auf Anhieb geklappt hat.
Wir bedanken uns beim Experten und dem Schifffahrtsamt in Bern, dass die praktischen Bootsführerprüfungen trotz den eisigen Minustemperaturen und der starken Bise durchgeführt werden konnte.
01.03.2018
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